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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Brunos kleine Fußballwelt
Bruno Offline

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Beiträge: 480

26.08.2008 21:42
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
LeTour - Mein Sommermärchen 2007

Deutschland im August. Familienväter mit Kindern und andere normale Menschen sind in dieser Zeit meist im Urlaub. Der einsame allein stehende, Kinderlose Single muss um jeden Sonnenstrahl betteln und geht derweil seinem Tagwerk in der Höhle (Fabrik) nach. Als mein Vorgesetzter dann noch den Zweck meines Urlaubsantrages erfuhr, erntete ich erst recht fassungsloses Kopfschütteln. Es rückte somit der 22. August 2007, und damit das „Knallerländerspiel“ San Marino gegen Zypern, immer näher, doch meine Hoffnung dies zu sehen wurde immer geringer. Umso überraschter war ich nun, als der Herr über Freizeit und Maloche (mein Vorgesetzter), mir doch Urlaub gönnte. Und so kam ich einschließlich Wochenende auf sagenhafte 8 („Acht“) freite Tage in diesem Spätsommer. Doch was sollte ich nun anstellen mit so viel Zeit. Strand, Berge, andere Fußballspiele. Erstens und Zweitens konnte ich ja auf dem Weg nach Süden mitnehmen. Nur Fußball wird zu dieser Zeit noch nicht gespielt auf dem Stiefel. Also gut, viele Wege führen nach … Rimini.

Nachdem ich nun meiner Nichte am Bodensee das Jugendzimmer renoviert und den Schweizer Säntis bestiegen hatte, startete ich am Samstag dem 18. August meine Tour nach Süden. An diesem Nachmittag sollte eigentlich mein letztes Deutsches WM-Triumph-Stadion auf dem Programm stehen. Im Stade de Suiss, dem neuen Wankdorfstadion zu Bern, wollt ich mir die Begegnung zwischen den Young Boys und dem FC Thun ansehen. Doch aufgrund der UEFA-Cup-Quali der Berner wurde das Spiel kurzerhand auf den nächsten Tag verschoben, und ich durfte ebenfalls umplanen. Da die Schweiz nicht viel größer als ein Stück Käse wirkt, man diesen dann von einem Eck ins andere zumeist binnen drei Stunden durchquert hat, und ich schon kurz vorm Mittag die Schweizer Hauptsatt erreichte, machte ich doch noch halt am Auftobahndreieck Bern Wankdorf. Wer jetzt das Stadion sucht, sucht vergebens! Viele Wiesen, eine Eishalle und … ein Einkaufszentrum. Und ah … in diesem hässlichen Kasten von Einkaufszentrum befindet sich das Stadion. Einen Architekturpreis wird es nie und nimmer erhalten, ich war schon enttäuscht, das man hier auch einfach eines dieser 08/15 Arenen hingesetzt hat, hier an diesen für uns Deutsche doch so Geschichtsträchtigen Ort. Dafür gefiel das kleine, aber feine Museum im inneren umso mehr, und ich genoss, als einziger Gast, an diesem Nachmittag eine kleine Privatführung. Sitzprobe auf Bestuhlung des alten Stadions, Bilder und Videos aus vergangen Tagen bis zur Gegenwart, bis hin zu Historischen Utensilien, wie einen Original WM-Ball von 1954 und div. Wimpeln (u.a.Wismut Karl-Marx-Stadt) aus der Young-Boys UEFA-Cup Geschichte.

18.08.2007

Stade de Suisse - Bern Wankdorf / 31.783 Plätze


Mein Museumsführer, welcher diesen Job nur ehrenamtlich macht und im Hauptberuf Hotelier ist, gab mir noch einen Geheimtipp mit auf den Weg. Direkt in unmittelbarer Nähe zu seinem Hotel, ca. 5 Autominuten vom Stade de Suiss entfernt, befindet sich die Ursprüngliche Sportstätte des BSC YB Bern, der Sportplatz Spitalacker. Eine wirklich Urige Anlage mit kleiner Holztribüne, kleinen Holz-Kassehäuschen und von einem Holzzaun umgeben, fast im Englischen Stil. Einzig die moderne Anzeigetafel stört das gelungene Ambiente. Heute stellt sich her der Viertligist FC Breitenrain als Gastgeber vor. Das Spiel an diesem Nachmittag, welches 6:0 endete, konnte ich mir leider nicht ansehen, ich musste weiter zu meinem eigentlich ersten Ziel.

Sportplatz Spitalacker - Bern / 2.000 Plätze



Bruno Offline

Besucher

Beiträge: 480

26.08.2008 22:15
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
Kurz hinter der Hauptstadt liegt im Französischen Teil des Landes, südliche des Lake de Neuchatel, die Kleinstadt Yverdon-les-Bains, sicherlich zu allererst bekannt durch sein Casino. Da kein Geld vorhanden, zog mich dann doch eher der Ortsansässige Fußball-Zweitligist in die Stadt. Direkt am Strand liegt das Stade Municipal (Städtisches Stadion), mit seinem Fassungsvermögen von 7.600 Plätzen, welches an diesem Nachmittag gegen den FC Wil mit etwa 1.100 Zuschauern gefüllt war. Unter heißer Sonne bekam man allerdings nur den berüchtigten Sommerfußball zu sehen. Ablenkung brachte nur die Pausenunterhaltung einer Live-Band hinter dem Tor und die ca. 10 Mitgereisten Gästefans mir ihren Gesängen von der Vision vom dem eigenen Kanton (Wil). So war ich auch froh, als nach 90 Minuten beim Stand von 1:1 der Schlusspfiff zu vernehmen war.

Stade Municipal - Yverdon-les-Bains / 7.600 Plätze
Yverdon FC - FC Wil 1:1 / 1.100 Zuschauer
Challenge League (2.Liga Schweiz)


Über Lausanne ging es nun weiter Richtung Süden, nach Frankreich an Grenoble vorbei, bis mich die Müdigkeit überkam. Auf einem Rastplatz, machte ich es mir dann in meinem Böhmischen Knödelbomber bequem und schlief überraschenderweise fast so gut wie im heimischen Bett.

19.08.2008

Gegen 8 Uhr am Morgen, entstieg ich dem „Hotel Böhmerwald“, Zähneputen mit Mineralwasser, Croissant und Kaffee in der Tanke … einfach 5*Sterne deluxe! Etwa 150 km später, flankiert vom Plattenbaugetto der Vorstädte rechts und links der Autobahn, tauchte ich ein in die zweitgrößte Stadt Frankreichs, ich war in Marseille. Nach kurzen Umwegen, u.a. über einen Markt, welcher auch in Kairo, Tunis oder Algier hätte sein können, stand ich gegen 11 Uhr vor dem Stadion von Olympique de Marseille, wo ich schnell feststellte, das das Abendspiel gegen Tabellenführer AS Nancy natürlich – offiziell - ausverkauft war. Auf der anderen Straßenseite jedoch standen eine Handvoll Dunkelhäutiger Jugendlichen mit jeweils einem Dutzend Karten für Haupttribüne und Gästeblock in der Hand. Nach langer Diskussion war ich im Besitz einer dieser Exemplare … mit guten 70%igen Aufschlag. Na ja, die Ultras wollen ja auch irgendwie leben!
Am Nachmittag dann der Obligatorisch Kulturelle Bummel mit Hafen und Notre-Dame del la Garde und allem was dazugehört, z.B. jede Menge Hundehaufen und der ständige Geruch von Harnstoffen in allen Ecken und Enden dieser Stadt.
Am Abend um 21.00 Uhr dann Kick Off und es war ein Traum dieses Stade Velodrome, wie die Untergehende Sonne die Berge im Hintergrund in ein herrliches Dunkelrot tauchte und auf den beiden Hintertortribünen ein Hexenkessel aus Bengalos und Rhythmus sein übriges tat. OM begann furios spielte zahlreiche Chancen heraus bis der Senegalese Mamadou Niang, welchen ich schon intensiv aus seiner Zeit bei Strasbourg kenne, in der 23.min das 1:0 schoss. Vom Tabellenführer aus Nancy war bisher wenig zu sehen. Selbes Bild in der zweiten Halbzeit, Olympique weiter am Drücker und ging folgerichtig mit 2:0 in Führung, doch danach passierte wenig und mit einem berechtigtem Elfmeter kamen die Gäste wieder zurück ins Spiel. Zehn Minuten vor Schluss dann auch noch der Ausgleich. OM am Boden zerstört, Nancy wohl zufrieden mit dem einen Punkt. Im Hotel, diesmal ein richtiges, es lag direkt am Stadion, konnte ich beim Frühstück am nächsten Morgen auf allen Zeitungen in dicken Buchstaben das Wort „Schande“ lesen. Eine ganze Stadt war enttäuscht.

Stade Velodrome - Marseille / 60.031 Plätze
Olympique de Marseille - AS Nancy 2:2 / 58.500 Zuschauer
Ligue 1 (1.Liga Frankreich)


Bruno Offline

Besucher

Beiträge: 480

26.08.2008 22:16
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
Mein Weg sollte mich an diesem Montag immer an der Cote Azur entlangführen, was Anfangs auch ganz gut gelang. Doch schon kurz nach St. Tropez, ein Besuch bei Luis de Funes war Pflicht, geriet mein Vorhaben ins Stocken. Zwei Kreisverkehre, drei Ampeln und der gemeine Franzose oder Italiener ist Überfordert! 90minütiger Pit-Stop in Monaco und als ich kurz vor 20Uhr noch immer nicht in Genua war und erst die Hälfe meiner Strecke hinter mir hatte, fuhr ich auf die Autobahn. In Pisa konnte ich irgendwie die 20€ Maut prellen, und stand Endlich gegen 23 Uhr vor dem Schiefen Turm – Ja ich hab ihn leibhaftig gesehen! Nach weiteren 1,5 Stunden fahrt, an Florenz vorbei, war der nächste Parkplatz meine und ich legte mich wiederum im „Hotel Böhmerwald“ zur ruhe.

20.-21.08.2007

Die letzte Etappe stand auf dem Programm, quer durch die Toskana, Richtung San Marino. Vorbei an Seen, durch viele Täler und in dieser Jahreszeit ausgetrocknete Flussläufe über Berge landete ich eher zufällig im wunderschönen und eindrucksvollen San Leo mit seiner Festung, welche in früheren Jahrhunderten als Kerker für den Vatikan diente. Von da oben lag sie nun unweit vor mir: die älteste Republik der Welt, San Marino. Dort angekommen erstmal wieder Verkehrschaos. Und nach erster Bewunderung für Architektur und Kultur, folgte schnell wieder Ernüchterung. Wegen des ermäßigten Steuersatzes im Minnistaat sieht es dort fast so schlimm aus wie seinerzeit auf den Polenmärkten kurz hinter der Deutschen Grenze. Es gibt alles was der Mensch nicht braucht! Zum Abschluss des Tages noch ein Abstecher runter nach Seravalle, der zweitgrößten Gemeine der Republik, um mir ein Bild vom dortigen Stadion zu machen. Der Name Stadio Olimpico verspricht viel, die Wahrheit ist eher ein kleiner Amateursportplatz mit zwei netten Tribünen für etwa 7000 Zuschauer. Nach Länderspiel sah hier nicht viel aus.
Für die letzte Nacht suchte ich nochmals ein richtiges Hotel, was sich gar nicht als so einfach erwies. Mehrere waren ausgebucht, bis ich schließlich kurz vor Rimini ein sehr dubioses fand. Nicht nur, das es eher nach 70er Jahre Jugendherberge aussah, der Augenscheinlich etwas Geistig verwirrte Hausdiener schlich immer wieder um Tür und Fenster, mehrmals rüttelte es Nachts an meiner Zimmertür, und als es nebenan immer wieder gegen die Wand schlug und ich schon einen gewaltigen Brüller loslassen wollte, vernahm ich ein lustvolles Stöhnen. Da hatte wohl jemand seinen Spaß?! Aber warum kann man dazu nicht das Bett ein paar cm von der Wand wegrücken? Es war wohl gegen 2 Uhr Nachts bis ich dann endlich zum Schlafen kam, was ich dann am nächsten Tag nach schnellem verlassen der Unterkunft, auch noch lange in meinem Auto tat. Es war ein Nebelicher und verregneter Tag, und ich war froh, die Stadionbilder schon auf dem Chip zu haben.

22.082007

Der Abend brach herein und die ersten Fans versammelten sich vor den Toren, darunter auch eine gute Hand voll Deutscher Groundhopper. Und endlich 20 Min vor Anpfiff traf auch der Bus mit den ca. 30 Zypernfans ein. Und wie peinlich … schon beim Aussteigen riefen viel mir meinen Namen grüßend zu. „Everybody knows you“ entgegnete mir der Zyprische Zeitungsreporter daraufhin nur. Bei so einer Berühmtheit war die kostenlose Eintrittskarte natürlich inklusive! Das Spiel vor rund 1000 Zuschauern war zum einschlafen und ich hatte extrem Angst, das ich die Tour heut Nacht zurück nach Deutschland nicht packe, schließlich musste ich am Nächsten Tag wieder in der Firma stehen. Aber ein guter Italienischer Espresso in der Halbzeit und Okkas Siegtor in der 53. min bauten mich wieder auf. Und am nächsten Morgen gegen 7Uhr war ich pünktlich zurück im Schwarzwald, wo schon das nächste Ticket im Briefkasten lag.

Und die Woche drauf wurde auf Zypern wieder über den bekloppten Deutschen gesprochen (siehe unten links).

Stadio Olimpico - Seravalle / 7.000 Plätze
San Marino - Zypern 0:1 / 1.000 Zuschauer
UEFA-Euro 2008 Qualifikation
Tammi Offline

Sport-Gott


Beiträge: 20.598

26.08.2008 22:44
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
wow marseilles sieht aber beeindruckend aus

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Maxi Offline

Weltmeister


Beiträge: 10.554

27.08.2008 03:29
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
Bruno! Wie schön mal wieder von dir zu hören! Und deine Fußballberichte sind spannend und abwechslungsreich, weil auch mit viel typischer Landschaft durchzogen,und witzigen Episoden, aber der Sportplatz Spitalacker in Bern ist ja wirklich der Hammer! Das es sowas noch gibt!

Jaja an den Zeitungsbericht aus der zypriotischen Fankurve mit deinem Konterfei kann ich mich noch aus früheren Fußballreiseerzählungen erinnern. Erst wollte ich fragen warum du das Länderspiel San Marino gegen Zypern als Knaller anfangs erwähnt hast, aber so schließt sich der Kreis und ich persönlich bedanke mich für deine kurzweilige Reportage!
Duffiline Offline

Plaudertasche


Beiträge: 27.293

29.08.2008 08:45
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
das stimmt tammi, marseille sieht auf den bildern echt beeindruckend aus.
es ist eh toll, was bruno immer so unternimmt. so viel erlebt in 8 tagen! machst du richtig so, bruno

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AlleluiaGirl Offline

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Beiträge: 560

31.08.2008 19:27
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
toller, unterhaltsamer Bericht.
Bruno Offline

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Beiträge: 480

31.08.2008 21:30
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
leider so einige fehler eingeschlichen: es war 2007 ...
Duffiline Offline

Plaudertasche


Beiträge: 27.293

07.09.2008 13:23
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
oh ... naeben

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Maxi Offline

Weltmeister


Beiträge: 10.554

08.09.2008 00:59
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
Bruno wäre mir jetzt echt net aufgefallen!
Duffiline Offline

Plaudertasche


Beiträge: 27.293

13.09.2008 18:09
LeTour - Mein Sommermärchen 2008 Antworten
mir auch nich. aber wo ers sagt ... gibt unterschiedliche daten

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