Ausgehend von meiner Situation mal ein vielleicht etwas provokantes Wochenthema, das für mich eine kleine Diskussion wert ist.
Ich gehöre zu den vielen Juristen, die nach Ende ihrer Ausbildung erstmal arbeitslos sind weil sie nicht über die nötigen Beziehungen oder das nötige Kapital verfügen um sich selbstständig zu machen. Gerade bei Absolventen die nur mit durchschnittlichen Noten abschließen (bei uns fallen aber die meisten in diese Gruppe!) kann die Jobsuche einige Monate dauern. Wir bekommen wenig ALG und selbst mit einem Nebenjob käme ich nicht über die Runden.
Nun habe ich mich nach wochenlangem Überlegen doch dazu durchgerungen, mich von einer Zeitarbeitsfirma für Aushilfstätigkeiten vermitteln zu lassen. Ich persönlich finde, das ist immer noch besser als von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe leben zu müßen und von diesen Stellen auch noch völlig abhängig zu sein. Vor allem weil man auch von denen gezwungen werden kann irgendwelche Jobs anzunehmen (1,50 Bereich). Allerdings sind die Jobs wirklich "gewöhnungsbedürftig", die Arbeitszeiten ziemlich blöd (Schichtarbeit, jedes WE) und man ist mal hier mal dort.
Wir sind eure Meinungen zu dem Thema? Würdet ihr es für die Übergangszeit bis man was in seinem Bereich finde genauso machen wie ich oder denkt ihr anders?
Alleluija, ja das ist traurig! Ich kenne einige Juristen, die sind aber alle in einer Kanzlei. Da muß man natürlich nen älteren Juristen kennen, der Nachfolger sucht. Schön wäre auch in einem größeren Konzern als festangestellter Rechtsvertreter zu arbeiten. Aber das ist vermutlich auch selten....wenn du in deinem Job arbeitest ist das doch immer gut, weil dann bleibst du in der Materie drin!
Ich habe mich bislang nicht bei Kanzleien beworben, weil ich eigentlich gar nicht als Anwältin arbeiten will. Statistisch lassen sich die meisten fertigen Juristen irgendwann als Anwälte nieder. Davon aber sehr viele nur aus dem Grund, weil sie sonst nichts finden.
Lieber irgendwo in der Zeitarbeitsfirma arbeiten als z.b als Müllmann oder so. Ist ja in anderen Berufe au net einfach nach der Ausbildung was zufinden. Z.b bei den Bäckern hast du es einfacher wenn du sommer prüfung gemacht hast als wie wenn du Winterprüfung gemacht hast. Im Winter hast du kaum chancen zumiendest als Sasion arbeite eingestellt zu werden,
Ich finde es doof das viele betriebe her gehn jemand jungen suchen aber dieser junge mensch sollte schon 10jahre oder mehr berufserfahrung haben.
Ich denke lieber irgendeiene arbeit anzunehmen als vom ALG oder so zuleben, den wenn du mal damit angefangen hast wird es net einfacher was zubekommen und zum anderen fällt einem dann das aufstehn total schwer denk ich mal.
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Es sollte zumindest die Kosten decken. Ich finds schon fast bissle Kriminell, wenn man z.B. für irgend eine Tätigkeit nicht viel mehr Geld bekommt, als wenn ich nur zu Hause rumsitze und vom Staat das Geld bekomme. Ansonsten sollte es natürlich jedem seine Pflicht sein, sich auf dem Arbeitsmarkt umzusehen und evt. auch "unter seinem Niveau" arbeiten!
Bruno das kann auch ne echte Chance sein! Wenn man den Schulabschluss hat und irgendeine Ausbildung anfängt oder studiert, heisst das ja nicht, dass das auch zu einem passt! Manche studieren irgendwas nur weil sie Abi haben, desgleichen bei den Schulabgängern, die sind keine zwanzig und sollen auf einmal wissen, mit welchem Job sie in Rente gehen wollen!
So ein Neuanfang kann auch weiter helfen.
Also meine erste Erfahrung war schon mal negativ! Die haben mich einige Tage beschäftigt und für diese Woche konnten sie mich nicht vermitteln. Das kann durchaus vorkommen, daß man zwischendurch nichts arbeiten kann, weil die Zeitarbeitsfirmen von Aufträgen der Kunden abhängig sind. Das Problem: man sitzt rum, wartet auf eine Bschäftigung....steht denen also quasi zur Verfügung - aber die Stunden werden einem als Minusstunden von einem sogenannten Zeitkonto wieder abgezogen. Wenigstens haben sie mir gekündigt, so daß ich dann wieder ALG bekomme. Allerdings habe ich jetzt erstmal wieder das Gerenne, Antrag neu stellen etc.
Sicher gibt es auch gute Zeitarbeitsfirmen, die qualifizierte Kräfte auch langfristig vermitteln. Bei denen, die Hilfskräfte vermitteln hat das schon etwas von Sklavenarbeit. Miese Bezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen, die Leute werden hin und her geschoben und wenn die Firmen gerade nichts haben hingehalten. Ich habe zumindest schon mal soweit draus gelernt daß ich nur noch was unterschreibe wenn das nicht mal eben für eine Woche ist. Ich habe nämlich keine Lust alle paar Tage wieder zum Arbeitsamt zu gehen, weil die Zeitarbeitsfirma einen schnell kündigt (weil keine Aufträge von Kunden).
Grundsätzlich kann diese Möglichkeit schon gut sein, um in seinen Berufsbereich reinzufinden. Ich glaube aber als Hilfskraft wird man dort nur ausgebeutet und ausgenutzt.
Dann hat man aber eher " Steuerberater" gelernt, also normale Ausbildung plus Weiterbildungskurse. Juristen müssen nicht Anwalt werden, es gibt sehr viele Bereiche, wo man reinkommen KÖNNTE: Schadensabteilung bei Versicherungen, Rechtsabteilung bei Unternehmen, bei Landkreisen, Städten und Gemeinden, Verbänden aller Art, Medienbereich (Lektor im Verlag z.B., Rechtsabteilung von Musikverlagen etc), Quereinstieg im Journalismus usw. Da muß man einfach auch etwas Glück und Geduld haben um die richtige Stelle für einen zu finden.
das Reinkommen ist leider das schwerste. Heutzutage geht es kaum noch ohne Vitamin B
im grunde genommen sind aushilfsjobs nicht so schlecht, aber eigentlich auch nur zur überbrückung, denn diese werden auch nicht viel besser bezahlt, als wenn de ALG + 160 Minijob hast. das ist leider das problem
vor allem ist das nix, was man sich in den Lebenslauf reinschreiben sollte. Wird ganz gering eingeschätzt, wenn man solche Hilfsjobs macht. Weiteres Problem bei Zeitarbeitsfirmen: gezahlt wird erst Mitte des Folgemonats! Beim AA hat man am 1. wenigstens Kohle um seine Miete zu zahlen.
Das mit dem mitte desmonats kohle zu bekommen ist net nur bei den Zeitarbeitsfirmen. den als ich im kiga vorpraktikum gemacht habe bekam ich auch immer erst die kohle mitte des folgemonats. Da muss man halt voll aufpassen das des mit der miete hinhaut.
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Bei einem Praktikum ist das vielleicht was anderes. Wenn ich irgendwo Vollzeit arbeite würde ich mich auf solche Spielchen nicht einlassen, gezahlt werden sollte schon am Monatsende spätestens. Klingt auch etwas dubios für mich wenn sie einen bis zum Folgemonat auf Kohle warten lassen. Als ob sie nicht eher zahlen können....
Ich kann dir zum teil sagen warum die erst mitte monat bezahlen weil die erst rechnen müssen wie viele stunden du gearbeitet hast. Bei uns in der Bäckerei íst es so das die festangestellten einen grundgehalt haben den bekommen sie anfang des monats und das geld für überstunden, nachtzuschläge und sonntagsgeld bekommen wir erst mitte den monats. Das mit dem grundgehalt war dort auch nicht immer so.
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Das ist eine logische Erklärung. Bei den Festangestellten ist das ja auch so, daß die in jedem Fall ihr Geld bekommen auch wenn sie nicht arbeiten. Denen muß die Zeitarbeitsfirma Arbeit geben, auch wenn sie weniger Aufträge haben.